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  • Nach den winterlichen Träumen
    Ferner Nächte, unter Bäumen,
    Mich der späte März gebar.
    Ungetrübt, befreit vom Eise
    Sprudelt meine Quelle leise,
    Grüßt mit Murmelklang das Jahr.
    Ihres Wassers Frühlingssegen
    Waltet heimlich; Bäume regen,
    Kräuter, Sträucher schmücken sich.
    Duft entströmt dem Heiligtume
    Jeder aufgeblühten Blume,
    Farben sprühen feierlich.
    Käfer, Falter und Libellen
    Schwirren wolkendicht um Quellen,
    Funkeln in gelebter Pracht.
    Überall erklingen wieder
    Frohe, mir vertraute Lieder;
    Meine Schwestern sind erwacht!
    Von dem Grat der Wolkenhänge
    Hallen wider die Gesänge,
    Streuen ihre lichte Saat.
    Melodien uns umwogen;
    Ist der Frühling erst verflogen,
    Bald das wilde Einhorn naht.
    Brennen Tage sonnenlüstern,
    Weht es mit geblähten Nüstern
    In den Traum, der uns umsäumt.
    Ungestüm, dem Licht verfallen,
    Stürmt es durch des Himmels Hallen,
    Von Gebeten ungezäumt.
    Wo sein Huf berührt die Wiesen
    Fingerhut und Pilze sprießen,
    Reckt sich auf der Rittersporn.
    Funken roten Mohnes ranken
    Leuchtend sich um seine Flanken,
    Glimmen auf dem Silberhorn.
    Seiner Augen Sternensiegel
    Ist der Sommernächte Spiegel,
    Färbt die Weiten irrlichtblau,
    Und wir preisen es mit Tänzen,
    Samten seine Fährten glänzen,
    Früh am Tag im Morgentau.
    Jede Wiese wird ein großes,
    Morgenrotes, uferloses,
    Tiefes Diamantenmeer.
    Auf den schaumgekrönten Wellen
    Jagen wir vereint dem hellen
    Einhorn jauchzend hinterher.
    Schwestern, keiner wird es glücken,
    Halt zu finden auf dem Rücken,
    Wenn es unserm Traum entflieht,
    Doch verlohte Wünsche glühen,
    Werden mit dem Sommer blühen,
    Den das Einhorn uns beschied.
    Noch entzweit uns zages Bangen,
    Schwestern, noch sind wir gefangen,
    Noch besingen wir den März.
    Nur die Lieder, die uns binden,
    Wallen freier in den Winden,
    Treiben lockend abendwärts.
  • Nach den winterlichen Träumen
    Ferner Nächte, unter Bäumen,
    Mich der späte März gebar.
    Ungetrübt, befreit vom Eise
    Sprudelt meine Quelle leise,
    Grüßt mit Murmelklang das Jahr.
    Ihres Wassers Frühlingssegen
    Waltet heimlich; Bäume regen,
    Kräuter, Sträucher schmücken sich.
    Duft entströmt dem Heiligtume
    Jeder aufgeblühten Blume,
    Farben sprühen feierlich.
    Käfer, Falter und Libellen
    Schwirren wolkendicht um Quellen,
    Funkeln in gelebter Pracht.
    Überall erklingen wieder
    Frohe, mir vertraute Lieder;
    Meine Schwestern sind erwacht!
    Von dem Grat der Wolkenhänge
    Hallen wider die Gesänge,
    Streuen ihre lichte Saat.
    Melodien uns umwogen;
    Ist der Frühling erst verflogen,
    Bald das wilde Einhorn naht.
    Brennen Tage sonnenlüstern,
    Weht es mit geblähten Nüstern
    In den Traum, der uns umsäumt.
    Ungestüm, dem Licht verfallen,
    Stürmt es durch des Himmels Hallen,
    Von Gebeten ungezäumt.
    Wo sein Huf berührt die Wiesen
    Fingerhut und Pilze sprießen,
    Reckt sich auf der Rittersporn.
    Funken roten Mohnes ranken
    Leuchtend sich um seine Flanken,
    Glimmen auf dem Silberhorn.
    Seiner Augen Sternensiegel
    Ist der Sommernächte Spiegel,
    Färbt die Weiten irrlichtblau,
    Und wir preisen es mit Tänzen,
    Samten seine Fährten glänzen,
    Früh am Tag im Morgentau.
    Jede Wiese wird ein großes,
    Morgenrotes, uferloses,
    Tiefes Diamantenmeer.
    Auf den schaumgekrönten Wellen
    Jagen wir vereint dem hellen
    Einhorn jauchzend hinterher.
    Schwestern, keiner wird es glücken,
    Halt zu finden auf dem Rücken,
    Wenn es unserm Traum entflieht,
    Doch verlohte Wünsche glühen,
    Werden mit dem Sommer blühen,
    Den das Einhorn uns beschied.
    Noch entzweit uns zages Bangen,
    Schwestern, noch sind wir gefangen,
    Noch besingen wir den März.
    Nur die Lieder, die uns binden,
    Wallen freier in den Winden,
    Treiben lockend abendwärts.